Krüger Brothers
Die Krüger Brothers - Jens (Banjo) & Uwe (Gitarre) und Joel Landsberg (Bass) - sind drei Schweizer, die nach Amerika ausgewandert sind und dort als Musiker
Karriere gemacht haben. Ihre musikalischen Wurzeln haben sie im Bluegrass. Was sie allerdings heute spielen, lässt sich nicht in eine konkrete Sublade stecken.
Manche Stücke könnte man als 'Modern Grass' oder 'Modern/ Alternative Country' bezeichnen. Ihre CD von 2010 Forever and a day ist hervorragendes
Songwriting mit einem Touch Bluegrass. Die Songs wirken frei und leicht und die Texte sind gradlinig und ehrlich. Faszinierend ist die Stimmführung der Soloinstrumente,
mal plätschert das Banjo idyllisch vor sich her, während Uwe in bester Bluegrass-Manier auf der Gitarre führt, mal ist das das Banjo die treibende Kraft.
Was die Krüger Brothers da machen ist geeignet, die engen Grenzen des Bluegrass aufzubrechen und diese Art Musik einem neuen Publikum zugänglich zu machen.
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Jens und Uwe Krüger
Dem geneigten Dobroisten dürfte Jens Krüger von Youtube her bekannt sein, wo er einige Dobros von Tut Taylor vorführt. Anlässlich Ihres Konzerts in Basel
vom 26. März 2010 konnte ich mit Jens Krüger das folgende Interview führen:
Frage: Ihr seid ja Schweizer und sprecht auch Schweizerdeutsch. Eure Vornahmen Uwe und Jens sind aber typisch deutsch. Gibt es da einen Zusammenhang?
Jens: Ja, unsere Eltern sind in die Schweiz gezogen, kurz bevor ich auf die Welt gekommen bin.
Dann bin ich in der Schweiz aufgewachsen. Meine Mutter kommt ursprünglich aus Königsberg, dem heutigen Kaliningrad. Nach dem Krieg ist sie nach Willich,
bei Köln gekommen und dort aufgewachsen. Mein Bruder ist auch dort geboren. Ich bin in Rothrist (Schweiz) geboren, grad neben der Rivella-Fabrik [Anm.:
Schweizer Nationalgetränk]. Deshalb kommen wir aus der Schweiz.
Frage: Wie ich gelesen habe seid Ihr mit 21 Jahren nach Amerika ausgewandert.
Jens: Nein, das stimmt nicht. Ich bin mit 19 mal nach Amerika gegangen und habe versucht dort Fuss
zu fassen. Habe dann dort in der Grand Old Opry spielen dürfen und auf der Farm von Bill Monroe gelebt. Er hat mir sehr viel beigebracht und mich ermutigt,
meine Musik zu schreiben. Bill Monroe war ein super Typ und hat mir viel geholfen. - Das habe ich dort gemacht, dann bin ich aber wieder zurückgekommen.
Wir haben dann im ´97 angefangen, regelmässig in Amerika zu spielen. Jedes Jahr haben wir eine Einladung zum Merle-Fest bekommen, das ist ein Festival in
North-Carolina. Dann haben wir so viele Aufträge bekommen, dass wir nur noch in Amerika gespielt haben. Aber erst im 2003 haben wir unsere Koffer gepackt
und sind ausgewandert.
Frage: Nun hört man ja oft von anderen Musikern, dass Amerika ein hartes Pflaster ist, einerseits weil es eine grosse Konkurrenz sehr guter Musiker gibt und
andererseits weil die Behandlung durch die Agenten schlecht sei. Wie seht Ihr das, Ihr scheint das offenbar nicht so erlebt zu haben?
Jens: Nein, offenbar nicht. - Also, wir arbeiten nicht mit Agenturen, sondern fast nur auf Anfrage,
also durch das Management selber und kommen so auf 130-160 Auftritte pro Jahr. Mehr wollen wir nicht. Und die Behandlung ist
hervorragend. Also, es kommt natürlich darauf an, in welchen Szenen man sich bewegt. Wir kommen an einen Ort, da wird sehr gut zu uns geschaut, die Säle
sind fast immer voll und ausverkauft. Und von der Konkurrenz her, da kann man es so sehen, in dem Bereich, wo wir tätig sind: Die Amerikaner haben gerne
Originales, also jemanden der kommt und seine Ideen preisgibt. Wenn man sich aber in der Volksmusik bewegt, also im Bluegrass oder in der traditionellen
Musiken, dann es das natürlich etwas anderes. Dort werden die Traditionen noch aufrecht erhalten. Dort passieren dann so interessante Sachen, wie ‚man
muss ähnlich sein, wie etwas das man schon kennt'. Das weckt Erinnerungen. Man darf dort auch nicht zuviel Neues dazutun. Sonst haben die Leute zu wenig
Erinnerungen an das, was mal stattgefunden hat. Das ist eine schöne und ruhige Szene und ich rechne auch die Bluegrass-Szene dazu. Wenn man da zu sehr
abweicht, dann verliert man sein Publikum. Das ist überhaupt nichts Falsches aber es gibt auch noch eine andere Szene, wo die Zuhörer wollen, dass man
etwas bringt, was man auch empfindet. Das muss nicht völlig neu sein und kann es in der heutigen Musik auch gar nicht. Aber es muss originell sein. Dann
ist Amerika auch das Land, wo so etwas geschätzt wird.
Hier in Europa, wenn man das Banjo hervor nimmt, wird man sofort mit amerikanischer Volksmusik behaftet. Wenn man dann nicht auch amerikanische Volksmusik
spielt, wird man sofort etwas suspekt angesehen und weiss nicht, was man davon halten soll. Es [das Banjo] hat sich bis jetzt ja noch nirgends sonst bewährt.
Von dem her ist es für uns in Amerika natürlich sensationell; Ich komme rein als Musiker und kann mich direkt und ohne Kompromisse entfalten.
Frage: Du hast das Traditionelle angesprochen. Ist es für Ausländer nicht sehr schwierig in so einem traditionellen Bereich wie dem Bluegrass Fuss zu fassen?
Jens: Wir spielen gar nicht viel Bluegrass an den Festivals in Amerika. Wir sind zwar bei der IBMA
[International Bluegrass Music Association] und auch bei den Amerikanern mit dabei, wir spielen mit Sinfonie-Orchestern, spielen an Folk- und Jazzfestivals,
haben am Bluesfestival in Ottawa gespielt und so sind wir in verschiedenen Szenen dabei. Somit sind wir gar nicht so sehr in der Bluegrass Szene verwurzelt
und im Bluegrass gibt es genug Randszenen, die genau das suchen, was wir machen, weil sie das nicht wollen, was der traditionelle Bluegrass bietet. Natürlich,
den Traditionalisten im Bluegrass sind wir vermutlich zu progressiv.
Frage: Seht Ihr Euch denn auch als Erneuerer des Bluegrass, die den Bluegrass sozusagen zu neuen Ufern tragen?
Jens: Nein, ich sehe mich gar nicht als so etwas. Das ist so das, was die Leute schreiben. Wir setzen uns
einfach zuhause hin und machen mit unseren Instrumenten Musik, die uns gefällt, bis wir etwas haben, wo wir sagen "das wollen wir nun den Leuten vorspielen".
Ich glaube ich kann sicher viel auf meinem Instrument spielen, was ich aber nicht unbedingt jemandem vorspielen muss, der dafür 50 Dollar bezahlt. Da gibt
es Dinge, wo ich echt das Bedürfnis habe, jemandem der von weit her kommt zu zeigen und ihm vorspielen zu dürfen. - Die Leute schreiben dann eben, je nach
Szene, wo wir gerade spielen, wir seien jazzig oder klassisch, für andere ist es wieder moderner Country. Wir kümmern uns aber überhaupt nicht darum [um
solche Kategorisierungen]. Wir haben mal lange darüber nachgedacht, wie wir unsere Musik eigentlich nennen wollen, sind dann aber zum Schluss gekommen, dass
es völlig egal ist wie wir sie nennen, die Leute nennen sie sowieso wie sie wollen. Für das Werk "a Music from the Spring", das wir zusammen mit einem
Sinfonie-Orchester spielen, bekamen wir den National Endowment For The Artisitc Excellence Award und wurden da vom klassischen Sektor gefördert. Wer weiss,
vielleicht kristallisiert sich in Zukunft mal stärker heraus, wo wir letztendlich dazugehören. Das können wir auch nicht steuern, weil wir es gar nicht planen.
Frage: Was war das entscheidende Moment für Euren Erfolg in Amerika?
Jens: Das entscheidende Moment ist schwer zu bestimmen. Unsere Musik klingt für viele Amerikaner relativ
frisch, da wir relativ unbelastet in die Szene kommen und relativ wenige Kompromisse eingehen. Und ich glaube, das wird geschätzt.
Frage: Das ist ja dann so ähnlich wie die modernen Bluegrass Sachen, wie z.B. Jerry Douglas, der ja bei weitem nicht nur traditionellen Bluegrass spielt?
Jens: Ja genau! - Absolut. Ich spiele auch bei solchen Projekten mit, z.B. am Merle-Fest mit den Waybacks,
das ist eine Band, mit denen nehmen wir eine Live CD auf, zusammen mit Jerry Douglas und Elvis Costello mit den Songs von Abbey Road, live am Merle Fest
auf genommen. Dort spiele ich Banjo. Dann macht man so Projekte, spielt hie und da mit, auch bei Leuten, die gar nichts mit Bluegrass zu tun haben. Oder Musiker
schicken dir die Files wie Nathatlie McMaster oder Gölä, bei dem habe ich auch auf der CD gespielt. Ja, und so ist es eigentlich noch schwierig für uns, man
hat keinen Ueberblick, wer die Musik überhaupt hört, die wir herstellen. Man stellt Videos in Youtube ein, man verkauft CDs aber man weiss es nicht wirklich.
Frage: Hat denn Youtube einen grossen Impact für Euch?
Jens: Ich würde sagen, moderat. Wir sind natürlich nicht die, mit den Millionen-Hits, ich glaube, wir haben
so an die zwanzigtausend auf unseren Sachen. Aber es gibt mittlerweile sehr viele Filme auch in schlechter Qualität, an Konzerten und Workshops mit Handys
aufgenommen.
Frage: Ich nehme an, das geschieht ja ohne Eure Einwilligung?
Jens: Das geschieht ganz ohne unsere Einwilligung aber es hat ja auch seine Vorteile. Es hilft Sachen bekannt
zu machen andererseits ist es schon etwas mies von der Qualität. Jetzt haben wir auch angefangen selber einfache Videos zu produzieren mit besserer Qualität, damit auf
Youtube auch ein paar Dinge in besserer Qualität sind..
Frage: Das letzte Video von Euch ist ja sehr gut geworden?
Jens: Ja, 'For ever and a day'. Davon machen wir nun mehr, damit da auch Material vorhanden ist, das uns etwas
besser repräsentiert. Die Handy-Aufnahmen sind ja auch herzig, sie zeigen ja schön, dass wir so richtig bei den Leuten sind. Wollte man das rechtlich korrekt
handhaben, würde ja so vieles gar nicht veröffentlicht.
Frage: Ja, und finanziell würde sehr wahrscheinlich auch nichts dabei rausschauen.
Jens: Nein, natürlich nicht. Die Welt ändert sich so schnell und die ganze Sache mit den Urheberrechten wird
immer komplizierter. Und wir als Musiker kümmern und darüber herzlich wenig. Das würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, die wir gar nicht haben.
Frage: Gut, nun habe ich noch ein paar Fragen spezifisch zur Dobro. Auf Youtube sieht man Dich bei Tut Taylor seine Dobros vorstellen, die Mandola, Tenor Dobro,
Squareneck. Trotzdem sieht man Euch nie mit einer Dobro auf der Bühne. Spielst Du das eher nebenbei?
Jens: Ich spiele gar nicht Dobro. Ich habe früher ab und zu mal Dobro gespielt, aber ich spiele nicht gut
genug um da mitzumischen. Wir spielen als mal mit Rob Ickes zusammen, oder auch Mike Auldridge. Das sind gute Leute, da brauche ich die Dobro gar nicht erst
hervor zu nehmen. Aber so für zuhause im Wohnzimmer reicht's schon. Wenn nach einem unserer Auftritte Jerry Douglas oder so, kommt, dann muss ich mich nicht
vorher mit der Dobro blamieren. Banjo spielen kann ich, Dobro lass ich dann besser bleiben.
Frage: Wie bist Du dann auf Tut Taylor gestossen, als Banjo Spieler?
Jens: Wir sind am Merle Fest aufgetreten, da war Tut Taylor hinter der Bühne und Tut Taylor hat gerne Banjo.
Er ist ein Banjo-Fan, er hat das schon immer gemocht. Da kam er auf mich zu, schaute mich so an und fragte: "are you any good?". Dann sagte ich zu ihm: "well, you
just listen and tell me". Nach dem Konzert ist er zu mir gekommen und hat mich umarmt. Seither sind wir Freunde. Er hat uns dann auch eingeladen und wir sind
öfters an seinem früheren Wohnort in Maryville, Tennessee aufgetreten. Dort in der Nähe ist auch die Pigeon Forge mit Dollywood [Country music theme parc owned
by Dolly Parton, wo wir ein paar Wochen gespielt hatten. Da hatten wir bei Tut gewohnt und mit ihm ein und ein paar Freunden Aufnahmen gemacht, Scrap book series,
ganz rudimentär mit nur ein paar Mikrophonen und er hat auch mitgespielt und, ja, da hat er beschlossen, er wolle zu uns ziehen. Wir sehen uns sehr regelmässig.
Er ist mittlerweile sehr alt und nicht mehr so mobil ...
Frage: Ja, ich habe auch gehört, seine Frau sei schwer krank ...
Jens: Sie ist mal gestürzt und hat sich schwer verletzt. Die sind beide weit in den Achtzigern und da hat man
alles mögliche. Es ist mittlerweile schon mehr Familie als Musik.
Frage: Seine schön bemalten Dobros, die Du auf Youtube vorstellst, verkauft er die auch? - Ich habe die noch nie gesehen, dass die am Markt gehandelt würden.
Jens: Tut Taylor hat, um seine Familie zu ernähren, Schriften gemalt, so Schilder für General Store, Drug Store,
Alice's Restaurant etc. Er hat auch den Bus von Flatt and Scruggs bemalt in den 50er Jahren und mir hat er einen wunderschönen Gitarren- und Banjokoffer bemalt,
aber die nehme ich natürlich nicht [auf Reisen] mit. Heute hilft er seinem Sohn, der Crafters of Tennessee hat, so ein wenig beim Design. Aber er macht heute fast
gar nichts mehr. Er sagt, seine Hand sei nicht mehr ruhig. Er hatte früher in Tennessee ein Firma. Aus dieser Zeit gibt es Tausende bemalter Instrumente aber es
gibt keine neuen.
Frage: Du sagst zwar, Du spielst nicht Dobro aber sicherlicht hattest Du schon diverse Reso-Gitarren gespielt. Worin unterscheiden sich die Instrumente von Tut im
Wesentlichen von den anderen?
Jens: Tut hat ein Instrument entwickelt, das er Tutbro nennt. Bei dem Instrument geht der Korpus bis unter das
Griffbrett. Sie ist etwas schmaler als eine normale Dobro, weil er etwas korpulent ist und findet, dass er auf seinem Schoss nicht mehr genug Platz hat. Die tönt
wirklich sehr gut. Sein Sohn, David Taylor, hat so einen Garagenbetrieb, wo er Dobros zusammenbastelt und er macht hervorragende Dobros, sehr einfach aber tönen
sehr gut. Tut und David wissen eben, wie man eine gute Dobro baut, die wissen, wie man einen Cone richtig setzt. Es braucht eben schon eine grosse Erfahrung um
gute Dobros zu bauen. Das ist aber nicht Crafters of Tennessee, das ist David Taylor und er baut ca. eine Dobro im Monat. Die Tutbro wird von David Taylor gebaut,
nicht von Crafters of Tennessee. Man kann die direkt bei Tut anfragen.
Frage: Früher war die Resonator-Gitarre hauptsächlich in Country, Bluegrass und Blues angesiedelt. Mit neuen Acts wie Dire Straits oder den Resophonics Anonymus werden
für die Resonator-Gitarre neue Bereiche erschlossen. Siehst Du eine solche Entwicklung auch für das Banjo?
Jens: Nein. Dobro hat den Vorteil, dass man sie spielen kann, wie ein Gitarre und die Dobro wurde sehr stark im
Blues verwendet, worin die moderne Popmusik wiederum ihre Wurzeln hat. Eric Clapton beispielsweise hat Muddy Waters und all die Bluesleute gehört. Das ist so unsere
Urform der Rockmusik und die wurde eben immer mit Dobro und Gitarre gespielt. - Beim Banjo ist das nicht der Fall. Die Musik, die damit gespielt wurde ist noch etwas
uriger. Uriger ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, vielleicht eher aus anderen Bereichen. Ich sehe das Clawhammer Banjo als die Urform des Banjos. So als
'hunting sound' hat das schon viele Anwendungsbereiche in der amerikanischen Populärmusik. Es gibt in der Country music beispielsweise Keith Urban, dessen Trademark
Sound ist das Banjo, aber er spielt ein Gitarrenbanjo. Das 5-string Banjo ist auch nicht so einfach zu spielen. Wenn jemand wirklich gut 5-string Banjo spielen will,
dann spielt er ausschliesslich 5-string Banjo, oder Dobro, evtl. noch Steel, was man eben mit Fingerpicks noch so spielt. Aber das Banjo verbindet man immer mit
Country Music und Ländlichem. Aber es gibt auch ganz neue Musik, die geschrieben wird, die nicht unbedingt Popmusik ist, sondern eher von der Jazzseite her kommt, das
sind dann Leute wie Bela Fleck oder Ryan Cavanough. Die spielen dann wirklich Jazz, Fusion, tibetischen Obertongesang und solche Sachen.
Frage: Noch eine letzte Frage: Heute gibt es viele Instrumente aus dem asiatischen Raum. Viele sind sind mittlerweile sehr gut. Sind solche "Imported instruments" auch ein
Thema für Euch?
Jens: Also für mich ist es grundlegend auch ein schöner Gedanke, wenn ich weiss, wo mein Instrument gebaut wurde.
Ich habe das Instrument jeden Tag in der Hand und wenn ich ein Problem damit habe, gehe ich gerne zum Bauer damit, wo ich auch weiss, es wurde so hergestellt, dass
man es auch reparieren kann. Ich arbeite mit der Deering Banjo Co. zusammen und sollte ich jemals ein Problem damit haben, dann bekomme ich overnight per Kurier ein
Erstklass-Banjo als Ersatz zur Verfügung gestellt. Da habe ich wirklich einen Partner mit dem ich arbeiten kann. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit und da muss
ich mich auf so jemanden verlassen können. Bei einem Instrument aus Korea oder so, da müsste ich basteln, wenn etwas ersetzt oder repariert werden muss. Dann passt der
Flansch nicht mehr oder die Bünde [von einem neuen Hals] stimmen nicht. Der Service ist wichtiger. Grundsätzlich! - Natürlich gibt es heute hervorragende günstige
Instrumente aber es kommt gar nicht so darauf an, ob es das beste Instrument ist. Man muss es genau kennen und richtig einstellen, also richtige Saitenwahl und bei der
Dobro, worüber die Saiten laufen sollen, Ahorn, Ahorn/Ebenholz oder Knochen, dann wie stark ist die Schraube am Spider angezogen etc. Die heutigen Dobros werden schon
fast zu gut gebaut: exotische, stark geflammte Hölzer, das sind mehr Ausstellungstücke. Die besten Dobros, die ich je gehört habe waren aus Sperrholz. Da gibt es
Scheerhorn, die bauen unglaubliche Dobros, wunderschön, aber die müssen einem trotzdem nicht besser gefallen [als eine aus Sperrholz]. Das beste Top-Modell der Welt musst
Du ja nicht schöner finden als Deine Frau. - Aber die Amerikaner haben natürlich nicht die Magie gepachtet, da gibt es sicher auch noch andere gute Instrumente.
Frage: Okay, viele Dank für das Interview. Ich freue mich auf das Konzert heute abend.
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